Zausel

 

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Zausel, der kleine Pudel, hatte kein schönes Leben. Als  Straßenhund hatte er in Griechenland einen schweren Stand. Im Laufe der Jahre verfilzte sein Fell zu einem stinkenden, steinharten Klumpen. Seine Haut wurde rissig und ein unerträglicher Juckreiz quälte ihn.

Als er ermattet am Straßenrand lag, wurde er von Tierschützern entdeckt und ins Tierheim gebracht. Er wurde abgeschoren und medizinisch versorgt. Es war ein alter Hund, ein wenig eigenbrötlerisch und stur. Eine Persönlichkeit!

Samira fragte uns, ob wir noch ein Plätzchen frei hätten für den Hundeopa. Wir nahmen ihn gerne auf und wollten ihm ein schönes Zuhause suchen. Schnell bemerkten wir, dass er krank war. Eine Untersuchung ergab einen Tumor im Bauchraum und sehr schlechte Nierenwerte. Wir entschlossen uns zur Operation. Aber jede medizinische Hilfe kam zu spät. Wir mussten loslassen und ihn erlösen. Hätte man ihn doch früher gefunden - hätten wir ihn doch früher aufnehmen können - hätten - hätten - hätten!

Lange haben wir noch über den süßen, kleinen Griesgram gesprochen, den wir sofort in unser Herz geschlossen hatten. Vergessen werden wir ihn nie. Er ist ein Beispiel für die unzähligen Tiere, die durch menschliche Grausamkeit und Gleichgültigkeit leiden und sterben müssen. Unschuldige Tiere, die nichts getan haben, als zur falschen Zeit am falschen Ort geboren zu sein.

 

 

Findus

 

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Findus, das kleine Katzenkind,  hat es nicht geschafft. Sein kleiner, ausgemergelter Körper hatte keine Kraft mehr, um sein Leben zu kämpfen. Es wurde ausgelöscht, weil Menschen grausam und gefühllos mit Lebewesen umgehen. 

Findus hatte eine schwere Augenverletzung. Brutale Menschen hatten dem Tierkind mit einem spitzen Gegenstand ins Äuglein gestoßen. Die erfolgte Notoperation konnte Findus nicht mehr retten. Die Entzündung war bis zum Hirn vorgedrungen.

In den acht Wochen seines Daseins hat er niemals  Zuneigung erfahren dürfen. Hunger und Krankheiten marterten ihn. In den wenigen Tagen auf seinem Pflegeplatz wurde nicht nur um sein junges Leben gekämpft, er wurde auch umsorgt, gestreichelt und es wurde ihm das Gefühl der Geborgenheit und Fürsorge gegeben. 
Keine Medizin half mehr,  er wurde  immer schwächer. Sanft ist er eingeschlafen, schnurrend hat er Abschied genommen von dieser Welt, als wollte er sich bedanken für die Liebe, die er in den letzten Tagen erfahren hat. Machs gut, kleiner Katzenbub. Wir hätten Dir so gerne geholfen.

 

 

 

Coco

 

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Zur Erinnerung an die kleine Coco, die neun Jahre für "Turbulenzen" in unserem Haus gesorgt hat. Sie fiel uns im Jahre 1999 auf, als sie ein kleines, verwahrlostes Etwas am Seitenstreifen einer Autobahn bei Malaga entlang lief. Wir überholten das Hundchen, hielten am Randstreiften und lockten das kleine Tier.

Sie kam sofort, nahm gierig das angebotene Brötchen und ließ sich ins Auto heben. Sie sah zum Erbarmen aus! Fast ohne Fell, mager mit blutenden Stellen am ganzen Körperchen. Wir gaben sie im Tierheim in Roquetas ab, welches wir gut kannten und wussten, dass die Tiere dort alle ihre Chance bekommen. Sie wurde gesund gepflegt und kam nach Deutschland, wo wir sie in Empfang nahmen.

Sie entpuppte sich nach kurzer Zeit zu einem "Fegefeuer", die alles in Besitz nahm. Unser armen Katzen, die Hunde über alles liebten, hatten am meisten zu leiden. Da gab es ein "ernstes Gespräch, ein heftige Diskussion" und die Androhung, sie zurück nach Spanien zu schicken- was natürlich niemals passiert wäre.

Aber sie hat es geglaubt und sich entschlossen, ein ganz lieber Hund zu werden. Sie hat uns viel Freude bereitet, aber auch viel Nerven gekostet. Für alles, was sie nicht wollte, musste "Überzeugungsarbeit geleistet werden"! Acht Kilo geballte Sturheit- die uns oft zur Verzweiflung, aber auch zum Schmunzeln brachte! Oft hat sie gewonnen- uns überzeugt, dass es besser war, mit ihr nicht zu streiten!

Was ein Pflaster an der Hand bewies! Im Frühjahr 2008 wurde sie sehr krank. Sechs Monate haben wir mit allen medizinischen Möglichkeiten versucht, ihr zu helfen und ihr Lebensqualität zu geben. Wir haben verloren und mussten aufgeben. Sie fehlt uns sehr, das Haus ist leer, die anderen Tiere vermissen sie. Sie hat wie alle unsere Tiere ihr kleines Grab im Garten. Dorthin legt sich ihre Freundin Jolly unter den Baum, als würde sie warten- warten auf Coco, die nicht mehr kommt. 

Kleines Hundemädchen, Du bist über die Regenbogenbrücke gegangen. Dort hast Du unsere Tiere wieder gefunden, die wir los lassen mussten in den letzten Jahren. Machs gut, kleine Persönlichkeit- wir vergessen Dich nie!

 

 

 

Amelie

 

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Zur Erinnerung an Amelie, die kein glückliches Leben auf dieser Erde haben durfte. Sie lebte über viele Jahre in einem Haushalt mit vielen Katzen. Unzählige Kinder musste sie auf die Welt bringen. Ihr Alter war uns nicht bekannt - sie hatte keinen Namen. Wir haben sie Amelie getauft. Sie war eine Selkirk Rex Katze mit einem lockigen Fell. Als die Tieroase Heuchelheim  vom Veterinäramt gebeten wurden, die Katze aufzunehmen, waren wir über ihren Zustand erschüttert. Ein mageres, übel riechendes, schmutziges Tier mit verklebtem, völlig verfilzten Fell schaute uns mit großen Angstaugen an. Die Äugelchen entzündet, aus den schwarzen Ohren krabbelten die Milben, das Zahnfleisch rot, die Zähne kaputt, sie roch übel aus dem Mäulchen. Doch am Schlimmsten war der seelische  Zustand des armen Tieres. Völlig ergeben in ihr Schicksal ließ sie alle Behandlungen über sich ergehen. Keine Abwehr, kein Fauchen - nur ein Zittern lief über das magere Körperchen. In Narkose wurde sie gewaschen, ausgekämmt und kastriert. Im Katzenzimmer lag sie teilnahmlos in ihrem Körbchen. Ein Bild des Jammers! Nach Wochen nahm sie Kontakt mit uns auf, fing leise an zu schnurren, fraß gerne und gut und eines Tages fing sie zögerlich an zu spielen. Der Bann war gebrochen, Amelie war aus ihrer Teilnahmlosigkeit erwacht. Sie nahm neugierig am täglichen Geschehen teil. Sie wurde im Fernsehen vorgestellt und nette Menschen wollten sie adoptieren. Wir entschieden uns für ein  geduldiges und liebevolles Ehepaar. In einem wunderschönen Körbchen trat sie die Reise in den Taunus an - es sollte eine kurze Reise werden. Bei uns floßen einige Tränen, der Abschied viel uns schwer. Aber wir freuten uns auch sehr für Amelie. Endlich ein schönes, behütetes Zuhause.

Nur einige Minuten nach der Abfahrt rief der Mann völlig aufgelöst vom Autotelefon aus an. Amelie ist tot, Amelie ist tot! Alles wurde für die Notfallbehandlung vorbereitet. Unsere Tierärztin versuchte mit allen medizinischen Mitteln, die Katze zurück ins Leben zu holen. Ich sagte  immer wieder: "Amelie komm zurück, komm zurück, Du darfst noch nicht gehen. Bleib  bei uns, für Dich fängt jetzt ein schönes Leben an". Zu spät, sie hat uns verlassen. Warum nur, warum war es der Katze nicht vergönnt zu erfahren, in einem wunderbaren Zuhause geliebt zu werden? Nur die Zeit bei uns hat sie viel Liebe, Schmusekontakt und gutes Futter bekommen. Ein paar Monate nur war sie ein glückliches Tier. Wir mussten sie gehen lassen über die Regenbogenbrücke auf die andere Seite der unbekannten Welt. Dort wird es ihr gut gehen, dort ist sie wieder jung und voller Lebensfreude! Kleine Amelie, werde glücklich, da wo Du jetzt bist. Wir denken viel an Dich! Du warst eine so liebe, bescheidene Katze!  Wir haben Dich gerne gepflegt und verwöhnt! In unseren Herzen lebst Du weiter!

 

 

   
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