Zausel
Zausel, der kleine Pudel, hatte kein schönes Leben. Als Straßenhund hatte er in Griechenland einen schweren Stand. Im Laufe der Jahre verfilzte sein Fell zu einem stinkenden, steinharten Klumpen. Seine Haut wurde rissig und ein unerträglicher Juckreiz quälte ihn.
Als er ermattet am Straßenrand lag, wurde er von Tierschützern entdeckt und ins Tierheim gebracht. Er wurde abgeschoren und medizinisch versorgt. Es war ein alter Hund, ein wenig eigenbrötlerisch und stur. Eine Persönlichkeit!
Samira fragte uns, ob wir noch ein Plätzchen frei hätten für den Hundeopa. Wir nahmen ihn gerne auf und wollten ihm ein schönes Zuhause suchen. Schnell bemerkten wir, dass er krank war. Eine Untersuchung ergab einen Tumor im Bauchraum und sehr schlechte Nierenwerte. Wir entschlossen uns zur Operation. Aber jede medizinische Hilfe kam zu spät. Wir mussten loslassen und ihn erlösen. Hätte man ihn doch früher gefunden - hätten wir ihn doch früher aufnehmen können - hätten - hätten - hätten!
Lange haben wir noch über den süßen, kleinen Griesgram gesprochen, den wir sofort in unser Herz geschlossen hatten. Vergessen werden wir ihn nie. Er ist ein Beispiel für die unzähligen Tiere, die durch menschliche Grausamkeit und Gleichgültigkeit leiden und sterben müssen. Unschuldige Tiere, die nichts getan haben, als zur falschen Zeit am falschen Ort geboren zu sein.