Igelfamilie gerettet!
Ein Tierfreund kam in die Praxis meiner Tochter und brachte fünf Igelchen mit noch weichen Stacheln- also nur wenige Tage alt. Er hatte ein Grundstück gemäht und die Winzlinge gefunden. Nachdem auch nach fünf Stunden noch keine Mutter kam, sammelte er die hilflosen Tiere ein. Uns hat es keine Ruhe gelassen, was mit dem Muttertier geschehen war. Wir fuhren zum dem besagten Grundstück, ein unbwohntes Haus mit einem verwahrlosten Garten, der nach der Mähaktion keine Deckung und kein Grün mehr aufwies- umgeben von zwei Strassen. Kein Platz für Igel. Zunächst suchten wir das Grundstück und dann die Strassen ab. Keine Igelmutter zu finden.Plötzlich rief mein Enkelkind Paula: Omi, Omi, ich habe sie, sie lebt! Das arme Tier war in einen Kellerschacht gefallen, der zur Todesfalle geworden wäre! Der hilfsbereite Nachbar hebelte das Gitter auf, mein sportliches Enkelkind kletterte in den Schacht, übergab mir den Igel. Meine Tochter untersuchte das "Stacheltier", was zum Glück keinen Schaden erlitten hatte. Sie wurde entfloht, bekam eine Entwurmungsspritze und wir fuhren zu ihren Kindern, die mittlerweile auf unserer erfahrenen Igelstation untergebracht waren. Die kleinen Igelchen gaben laute Ruftöne von sich. Die Mutter reagierte nur wenige Minuten abwehrend, dann legte sie sich hin und die Igelchen fingen an zu trinken. Erst dann fraß die Mama eine Schüssel Katzenfutter. Es war ein Glückgefühl für uns alle, dass die kleine Familie gerettet wurde und leben kann. Sie sind inzwischen in einem großen Gehege untergebracht. Nun schauen wir, ob sie wieder in die Freiheit kommen, oder bis zum nächsten Frühjahr betreut werden müssen. Ein neuer Lebensraum für die Igelfamilie muss gefunden werden.