Kapitel 4
Nach all den vielen Aufregungen, Sorgen, Kummer und Angst um die Tiere konnten wir aufatmen. Aber nicht in Ruhe durchatmen. Denn die Baumängel am Hundehaus machten uns weiterhin Probleme. Doch zunächst war der Wasserschaden behoben, die Rohre erneuert und die Dehnungspalte an der Außenwand in Ordnung gebracht.
Das Tierheim wurde gebaut nach dem Mustertierheim , welches der Tierschutzverein in Dreieich errichtet hatte. Allerdings waren dort die finanziellen Mittel um einiges höher. In Giessen musste gespart werden. Die Probleme tauchten nach und nach auf und sollten noch viel Kummer bereiten.
Jörg Drenkhahn und Monika Fründt zogen in das Wohnhaus auf dem Gelände ein. Die Tiere waren in guten Händen und der Vorstand wie auch die Ehrenamtlichen konnten sich vermehrt um das Gelände kümmern. Und dort sah es aus wie nach einem Krieg. Unmengen von Baurückständen machten es unmöglich, das großräumige Gelände zu nutzen. Ein Freilauf für die Hunde war somit nicht vorhanden. Die Verletzungsgefahr war zu groß. Wir wussten nicht, wo wir anfangen sollten. Und um die Vermittlung der Tiere mussten sich die Vorstandsmitglieder auch kümmern.
Endlich mit Hunden spazieren gehen, endlich die Aufgabe, die mich zum Tierschutz geführt hatte, ausführen. Doch diese Freude war schnell vorbei. Frau Reusch und der zweite Vorsitzende, der Giessener bekannte und beliebte Geschäftsmann Willi Groß, baten mich zu einem Gespräch. I"Sie san an Macher- für Sie haben wir eine Aufgabe "!
Eine Aufgabe- die hatte ich doch schon- die Hunde spazieren führen in dem schönen Gelände gegenüber dem Tierheim. Hautnah mit den Tieren, sie streicheln, pflegen, sie zu beschäftigen und die Spaziergänge mit den Tieren zu geniesen. Doch wieder einmal sollte es anders kommen.
Neugierig war ich schon, welche Aufgabe man für mich ausgesucht hatte. Vielleicht Hunde vermitteln? Die Hundeinteressenten überprüfen, ob sie ein gutes Zuhause bieten könnten? Oder vielleicht Fundtiere aufsammeln, die dem Tierschutz gemeldet wurden? Das hätte ich gerne getan!
Das Anliegen und Erwartung an mich hatte so gar nichts mit Tierschutz zu tun. Oder doch?
Ich sollte mich der Öffentlichkeitsarbeit widmen. Du liebe Zeit, das hatte ich noch nie im Leben gemacht und hatte auch keine Ahnung davon. Und ich kannte doch niemanden, der mich dabei unterstützen konnte. Das Fragezeichen in meinen Augen muss sehr groß gewesen sein. "Großzügig gestattete" mir Herr Groß , eine Nacht darüber zu schlafen und am nächsten Tag würde man meine Antwort erwarten. Seine Augen blitzten mich freundlich an und verrieten mir, wie meine Antwort auszufallen hatte. Frau Reusch streichelte meinen Arm, sie lächelte mich an und ihr Blick war aufmunternd.
Mein Innerstes sagte nun NEIN NEIN NEIN! Ich möchte keine festen Aufgaben! Ich bin ein Mensch, der frei entscheiden will über mein Tun und Lassen. Öffentlichkeitsarbeit erschien mir wie Hausieren gehen!
Ich war nicht wie Herr Groß, der mit mit Charme und einem Lächeln seinen Willen durchsetzen konnte. Meine Antwort war: Mal sehen, ich gebe morgen Bescheid!
Doch meine Antwort war klar, ich würde absagen.
Ich hatte eine schlaflose Nacht. In meinem geistigen Auge sah ich das verwahrloste Tierheimgelände vor mir, die traurigen Auge der Hunde, die so viele Stunden in ihren Zwingern ausharren mussten, das Tierheimpaar, welches bis zur Erschöpfung arbeitete. Ich erinnerte mich an das Gespräch mit Staatsanwalt Hofmann, der das letzte "Vermögen" des Tierschutzvereins von 6000 DM eisern aufbewahrte.
Der Vorstand war müde gekämpft von den nicht enden wollenden Verhandlungen mit Behörden und Ämtern. Wie viele abfällige Bemerkungen über die Notwendigkeit des Tierschutzes mussten sie verkraften. Jahrelang haben sie gekämpft für die Tiere. Den Schock der an Staupe erkranken Hunde und das neu gebaute Tierheim mit seinen Baumängeln hatte ihnen viel Kraft und ach Mut genommen. Sie suchten Hilfe, damit all ihre Arbeit nicht vergebens war. Ich kam ins Grübeln. Warum haben sie mich gefragt? Ich war doch ein Newcomer! Ich hatte noch niemals etwas mit Tierschutz oder einem Verein zu tun. Überschätzen sie mich? Wollte sie mich, weil es keinen anderen gab?
Konnte ich diese Aufgabe meistern? Schließlich ging es um Tiere, über deren Wohlergehen ich in die Pflicht genommen werden sollte.
Ausgiebig besprach ich mit meinem Mann das Anliegen von Frau Reusch und Herrn Groß. Er konnte mir meine Entscheidung nicht abnehmen. Er sprach aber seine Bedenken aus, ob ich das zeitlich schaffen werde. Schließlich hatte ich Familie. Meine Tochter Nicole, damals 11 Jahre alt, war jedoch begeistert. Auch ihr war die Tierliebe in die Wiege gelegt.
Noch immer voller Zweifel traf ich mich mit den beiden Vorstandsmitgliedern. Frau Reusch schaute mit fragend und bittend an. Noch immer nicht überzeut von meiner Entscheidung stimmte ich zu.
Der Vorstand war glücklich, einen aktiven Mitstreiter gefunden zu haben.
Meine Entscheidung wurde mir etwas leichter gemacht , als ich hörte, dass Frau Rethorn die behandelnde Tierärztin des Tierheimes wurde. Die Angst und Sorge, dass wieder Krankheiten in erschreckendem und tödlichem Ausmaß ausbrechen konnten, war gebannt.
Hella Nohl, die in den vergangenen schwierigen, ja aussichtlos erscheinenden Ereignissen Tag und Nacht geholfen hatte, würde eine große Stütze sein. Ich war also nicht alleine. Ich hatte Hilfe und konnte helfen.
Zügig ging es an die Arbeit. Ideen kamen schnell und konnten schnell umgesetzt werden.
Das Tierheim wurde gebaut nach dem Mustertierheim , welches der Tierschutzverein in Dreieich errichtet hatte. Allerdings waren dort die finanziellen Mittel um einiges höher. In Giessen musste gespart werden. Die Probleme tauchten nach und nach auf und sollten noch viel Kummer bereiten.
Jörg Drenkhahn und Monika Fründt zogen in das Wohnhaus auf dem Gelände ein. Die Tiere waren in guten Händen und der Vorstand wie auch die Ehrenamtlichen konnten sich vermehrt um das Gelände kümmern. Und dort sah es aus wie nach einem Krieg. Unmengen von Baurückständen machten es unmöglich, das großräumige Gelände zu nutzen. Ein Freilauf für die Hunde war somit nicht vorhanden. Die Verletzungsgefahr war zu groß. Wir wussten nicht, wo wir anfangen sollten. Und um die Vermittlung der Tiere mussten sich die Vorstandsmitglieder auch kümmern.
Endlich mit Hunden spazieren gehen, endlich die Aufgabe, die mich zum Tierschutz geführt hatte, ausführen. Doch diese Freude war schnell vorbei. Frau Reusch und der zweite Vorsitzende, der Giessener bekannte und beliebte Geschäftsmann Willi Groß, baten mich zu einem Gespräch. I"Sie san an Macher- für Sie haben wir eine Aufgabe "!
Eine Aufgabe- die hatte ich doch schon- die Hunde spazieren führen in dem schönen Gelände gegenüber dem Tierheim. Hautnah mit den Tieren, sie streicheln, pflegen, sie zu beschäftigen und die Spaziergänge mit den Tieren zu geniesen. Doch wieder einmal sollte es anders kommen.
Neugierig war ich schon, welche Aufgabe man für mich ausgesucht hatte. Vielleicht Hunde vermitteln? Die Hundeinteressenten überprüfen, ob sie ein gutes Zuhause bieten könnten? Oder vielleicht Fundtiere aufsammeln, die dem Tierschutz gemeldet wurden? Das hätte ich gerne getan!
Das Anliegen und Erwartung an mich hatte so gar nichts mit Tierschutz zu tun. Oder doch?
Ich sollte mich der Öffentlichkeitsarbeit widmen. Du liebe Zeit, das hatte ich noch nie im Leben gemacht und hatte auch keine Ahnung davon. Und ich kannte doch niemanden, der mich dabei unterstützen konnte. Das Fragezeichen in meinen Augen muss sehr groß gewesen sein. "Großzügig gestattete" mir Herr Groß , eine Nacht darüber zu schlafen und am nächsten Tag würde man meine Antwort erwarten. Seine Augen blitzten mich freundlich an und verrieten mir, wie meine Antwort auszufallen hatte. Frau Reusch streichelte meinen Arm, sie lächelte mich an und ihr Blick war aufmunternd.
Mein Innerstes sagte nun NEIN NEIN NEIN! Ich möchte keine festen Aufgaben! Ich bin ein Mensch, der frei entscheiden will über mein Tun und Lassen. Öffentlichkeitsarbeit erschien mir wie Hausieren gehen!
Ich war nicht wie Herr Groß, der mit mit Charme und einem Lächeln seinen Willen durchsetzen konnte. Meine Antwort war: Mal sehen, ich gebe morgen Bescheid!
Doch meine Antwort war klar, ich würde absagen.
Ich hatte eine schlaflose Nacht. In meinem geistigen Auge sah ich das verwahrloste Tierheimgelände vor mir, die traurigen Auge der Hunde, die so viele Stunden in ihren Zwingern ausharren mussten, das Tierheimpaar, welches bis zur Erschöpfung arbeitete. Ich erinnerte mich an das Gespräch mit Staatsanwalt Hofmann, der das letzte "Vermögen" des Tierschutzvereins von 6000 DM eisern aufbewahrte.
Der Vorstand war müde gekämpft von den nicht enden wollenden Verhandlungen mit Behörden und Ämtern. Wie viele abfällige Bemerkungen über die Notwendigkeit des Tierschutzes mussten sie verkraften. Jahrelang haben sie gekämpft für die Tiere. Den Schock der an Staupe erkranken Hunde und das neu gebaute Tierheim mit seinen Baumängeln hatte ihnen viel Kraft und ach Mut genommen. Sie suchten Hilfe, damit all ihre Arbeit nicht vergebens war. Ich kam ins Grübeln. Warum haben sie mich gefragt? Ich war doch ein Newcomer! Ich hatte noch niemals etwas mit Tierschutz oder einem Verein zu tun. Überschätzen sie mich? Wollte sie mich, weil es keinen anderen gab?
Konnte ich diese Aufgabe meistern? Schließlich ging es um Tiere, über deren Wohlergehen ich in die Pflicht genommen werden sollte.
Ausgiebig besprach ich mit meinem Mann das Anliegen von Frau Reusch und Herrn Groß. Er konnte mir meine Entscheidung nicht abnehmen. Er sprach aber seine Bedenken aus, ob ich das zeitlich schaffen werde. Schließlich hatte ich Familie. Meine Tochter Nicole, damals 11 Jahre alt, war jedoch begeistert. Auch ihr war die Tierliebe in die Wiege gelegt.
Noch immer voller Zweifel traf ich mich mit den beiden Vorstandsmitgliedern. Frau Reusch schaute mit fragend und bittend an. Noch immer nicht überzeut von meiner Entscheidung stimmte ich zu.
Der Vorstand war glücklich, einen aktiven Mitstreiter gefunden zu haben.
Meine Entscheidung wurde mir etwas leichter gemacht , als ich hörte, dass Frau Rethorn die behandelnde Tierärztin des Tierheimes wurde. Die Angst und Sorge, dass wieder Krankheiten in erschreckendem und tödlichem Ausmaß ausbrechen konnten, war gebannt.
Hella Nohl, die in den vergangenen schwierigen, ja aussichtlos erscheinenden Ereignissen Tag und Nacht geholfen hatte, würde eine große Stütze sein. Ich war also nicht alleine. Ich hatte Hilfe und konnte helfen.
Zügig ging es an die Arbeit. Ideen kamen schnell und konnten schnell umgesetzt werden.