Kapitel 45
 
Deutsch - spanisches Katzenschicksal!
 
Im kalten Winter 2008 rief mich eine aufgeregte Dame an, dass in ihrem Garten ein Kätzchen jämmerlich miaute. Ich bat sie, nach dem Tier zu schauen. Ich fuhr sofort zu den Dame. Ich traf sie in ihrem Garten. Ihre Suche führte zum Erfolg. Unter einem Gebüsch saß ein strubbeliges, kleines, dünnes Katzenkind. Obwohl es am Ende seiner Kraft war, gelang es zunächst nicht, es einzufangen. Immer tiefer krabbelte es ins Gebüsch. Der beste Trick ist Futter! Das ausgehungerte Tier konnte dem Geruch nicht widerstehen und schlich in die bereit gestellte Box zu dem lecker riechenden Futternapf! Tür zu- Minimieze gefangen.
Ich fuhr sofort mit ihr zur Praxis meiner Tochter. Sie machte ein bedenkliches Gesicht, als sie die kleine Elendsgestalt sah. Schnupfen, Durchfall und ein dicker Wurmbauch quälten das ca. drei Monate altes Kitten. Diese Beschwerden konnten Medikamene heilen. Das Schlimme war, dass man dem Tierkind ein Auge ausgestochen hatte. Irgend ein Tierquäler hatte sein Unwesen getrieben.
Bei dem schlechten Allgemeinzustand war an eine Operation zunächst nicht zu denken. Es wurde aufgefüttert und behandelt. Als der Schnupfen geheilt war, konnte es operiert werden. Das Äuglein wurde entfernt , die Wunde verschlossen. Die Kleine erholte sich prächtig. Ihre Scheu hatte sie völlig verloren. Von Tag zu Tag wurde sie kecker, verspielter und "frecher"!"
Sie wurde auf den Namen Emiliy getauft! Die Suche nach geeigneten Menschen begann, die Emily ein schönes Leben geben wollten.
Über 2000 km im sonnigen und wunderschönen Andalusien begann ein Tag, dem wieder viele Tiere zum Opfer fallen würden. Es wurde Gift ausgelegt. Diese barbarischen "Sitten" passten gar nicht in das Bild der Landschaft und zu den freundlichen Spaniern. Eine grausige Sitte, sich der Strassentiere zu entledigen. Heute ist es besser geworden, denn viele junge Menschen helfen den Tieren, kämpfen gegen die alten Sitten und leisten eine großartige Aufklärungsarbeit. Sie kämpfen gegen die Unsitten und für die Tiere. Daran war im Jahre 2008 noch nicht zu denken.
Einige Tiere überlebten die Vergiftungs- und Fangaktionen. Und eines dieser Katze war Cata, die zusammen mit einigen anderen Tieren zur Tieroase Heuchelheim kamen. Heute ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Hunde und Katzen aus Spanien und anderen EU Ländern in Deutschland vermittelt werden. Zwar schütteln auch heute noch Menschen den Kopf , doch 2008 war Auslandstierschutz noch ein Fremdwort für die Meschen.
Cata war ein scheues, ängstliches und traumatisiertes Kitten.
Emily war bei uns im Haus. Der lustigen Emily würde es bestimmt gelingen, Cata Selbstvertrauen zu geben.
Ich hatte Recht! Cata taute auf, versteckte sich nicht mehr in der hintersten Ecke. Sie rannte nicht mehr pansich weg, wenn ich ins Zimmer kam. Sie wurde neugierig und mutiger! Sie orientierte sich an Emily, dem kleinen Fegefeuer! Cata schaute mit großen Augen zu, wenn ihre Kameradin auf meinem Arm war uns selig schnurrte. Dann kam sie ganz nah, und ich konnte sie behutsam streicheln! Die Zeit verging schnell und die Trennung nahte.
Es kam ein ruhiges Ehepaar, die beide Kitten adoptieren wollte. Als der Transportkorb ins Zimmer gestellt wurde, verschwand Emily sofort im Korb und putzte sich. Neugierig schaute sie uns an, als wolle sie sage: " Und wann geht es jetzt ins neue Zuhause? " Ich war schon ein bißchen enttäuscht, dass ich so schnell "abgeschrieben" war. Auf der anderen Seite freute ich mich sehr, dass auch das "Einäuglein" liebe Menschen gefunden hatte.
Aber wo war Cata? Verschwunden- unauffindbar! Die Suchaktion blieb ergebnislos! Ich vereinbarte mit dem Ehepaar, dass ich Cata in ihr neues Zuhause bringen würde. Wenn Ruhe eingekehrt war, käme sie sicherlich aus ihre Versteck.
Ich verabschiedete das Ehepaar und begleitete sie zum Auto. Nicht eines Blickes würdigte mich Emily!
Als ich zurück ins Zimmer kam, saß Cata am Fenster und schaute mich an als wolle sie sagen: " Ich will nicht vermittelt werden, ich habe mein Zuhause hier gefunden!"
So beschlossen mein Mann und ich , dass wir Cata behalten. Ich bin wortbrüchig geworden. Der Anruf fiel mir nicht leicht und entschuldigte mich bei den Leuten. Sie waren voller Verständnis und adoptieren ein anderes Kitten als Spielgefährten für Emily!
Und so lebt Cata bis heute bei uns. Sie ist ein kleiner Sonnenschein. Sie ist bescheiden geblieben, niemals aufdringlich oder fordernd. Sie ist verträglich mit unseren eigenen Katzen. Sehr traurig war sie, als ihre Freundin, Siamesin Conchie in den Katzenhimmel ging. Eine so enge Freundschaft ist sie mit keiner anderen unserer Katzen mehr eingegangen.
Emily lebt auch noch!
Ich hoffe, wir werden unsere Cata noch lange haben.
Und auch Emily ist unvergessen.
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