Der Kampfstier!
Ich bin ein großer Gegner des Stierkampfes. Für mich ist das ein blutiges Gemetzel mit einem unschuldigen Tier. Reizbar soll er sein, angriffslustig und unberechnbar. Wenn man diese wilde, unbeherrschte und gröhlende Horde in spanischen Städten sieht, die ihren Mut beweisen wollen, indem sie ein verstörtes und verschrecktes Tier durch enge Gassen treiben, dann muss ich an deren Verstand zweifeln. Ein Bulle, der in Abgeschiedenheit einige Jahre völlig frei und ohne Störungen gelebt hat, der dann in einen Transporter getrieben und unter lautem Gezeter einer gestikulierenden Menge frei gelassen wird, reagiert panisch, aber nicht aggressiv. Er möchte entkommen, sich in Sicherheit bringen, rennt um sein Leben, was dann in der Arena endet. Ein "Kampf"stier- der zum Kampf gezwungen wird. Ich habe die Tiere hautnah erlebt, nicht in Spanien, sondern in der ungarischen Puszta. Imposante, wunderschöne Tiere mit sanften Augen. "Hautnah" standen wir uns gegenüber, der große Bulle voller Neugierde, ich voller Ehrfurcht. Es wäre für ihn ein leichtes gewesen, mich zu überrennen, nur ein dünner Draht trennte uns. Er hat gar nicht daran gedacht anzugreifen. Nach kurzer Zeit verlor er sein Interesse und graste friedlich weiter.
Was ist das für ein zweifelhafter Mut, ein Tier zu reizen, es zum Angriff zu zwingen, um es dann mit einem Degen zu töten? Andalusien wollte den Stierkampf verbieten, Spanien hat es nicht erlaubt. Mein Apell, gehen Sie nicht zu einem Stierkampf! Boykottieren Sie dieses grausame Abschlachten eines unschuldigen Tieres.