Jutta, Christel und ich waren gestern auf dem Gnadenhof Felloase! Ich weiß nicht, was ich schreiben soll. Ich habe die halbe Nacht über das Gesehene nachgedacht und meine Eindrücke zu verarbeiten. Den Betreiber haben wir nicht kennen gelernt. Seine Frau habe ich gekannt, sie hat vor ca. acht Jahren zwei Katzen von der Tieroase adoptiert, die mittlerweile bei einer Freundin untergebracht sind. Und das ist gut so.
Eine warmherzige, liebe Frau, die Tiere über alle liebt und alles für sie tun würde. Aber das reicht nicht! Es fehlt an allem- es ist kein Geld da!
Die Idee, den Gnadenhof durch die Aufnahme und Versorgung von Pflegehunden hat sich durch Corona zerschlagen. Die Menschen fahren nicht in Urlaub und viele arbeiten in Homeoffice. Die einzige Verdienstmöglichkeit ist weggebrochen.
Ich vermag es nicht zu beurteilen und ich weiß es nicht, ob nach einer gelungenen Sanierung eine Chance besteht, den Gnadenhof weiter zu betreiben. Ehrlich gesagt, habe ich große Zweifel.
Es ist ein Fass ohne Boden! Das Gelände ist viel zu klein für so viele Tiere! Der Boden ist aufgeweicht und eine einzige Matschlandschaft, in denen die Tiere mehr wie knöcheltief stehen. Die Unterkünfte marode und ebenfalls sanierungsbedürftig. Es ist ein Trauerspiel!
Ich habe Mitleid mit den Menschen und möchte helfen. Die Hilfe jedoch müsste anfangen, mit Reduzierung des Tierbestandes. Es müssen Plätze auf anderen Gnadenhöfen gesucht werden für Schweine, die drei Jungbullen, einige Pferde sowie Bestandsverkleinerung der Ziegen und Kaninchen. Momentan leben die Tiere im Dreck und Matsch!
Auch die Menschen darben, ohne Wasser, Strom und Telefon.
Zum Glück fließt durch das Gelände ein Bach, sodass wenigsten getränkt werden kann. So vielen Tieren eimerweise mit Wasser zu versorgen ist schon eine Mammutaufgabe.
Mit einem Wort: traurig, traurig, traurig!
Ein Lichtblick ist, dass sich viele ehrenamtliche Helfer und auch einige Handwerker gemeldet haben.
Christel hat einen Landwirt aus Laubach gefundet, der einen Rundballen Heu schenkt und einen zweiten kaufen wir. Das Heu wird kostenlos vor Ort gebracht.
Die Tiere brauchen dringend Kraftfutter! Doch hier ist Wissen bei der Anfütterung erforderlich, um Koliken zu vermeiden!
Gemeldet haben sich auch die "Harten Kerle", die ehrenamtlich Tierschutzeinrichtungen sanieren. Die Sendung bei Vox ist sehr beliebt und hat schon vielen geholfen!
Vorstellig wurden einige Menschen, die Hilfe angeboten haben.
Wo das Material herkommen soll, das konnte ich bisher nicht in Erfahrung bringen und vor allen Dingen nicht, wie es bezahlt werden soll.
Es soll wohl ein Förderverein gegründet werden.
Unterm Strich sind es viele Pläne! Ob es zu einer Realisierung kommt, muss abgewartet werden.
Doch die Tiere müssen jetzt und heute versorgt werden!
Dringend wird Futter benötigt für 70 Tiere, Rinder, Pferde, Schweine, Kaninchen und Ziegen.
Im Haus leben acht sehr alte Hunde, einen kleinen Wuschel haben wir im Hof gesehen.
Bitte helft den Tieren, bis eine Lösung gefunden wird.
Die Lösung wird auf keinen Fall die Schlachtung sein!
Wenn es zur Schließung kommen sollte, dann werden die Tiere anderweitig untergebracht!
Wer von Euch in der Nähe wohnt, fahrt hin mit Futter im Gepäck!
Macht Euch einen Eindruck und entscheidet dann selbst.
Ihr findet den Hof zwischen Laubach und Schotten. Es ist quasi die Rückseite des früheren Grünen Meeres!
Von Laubach aus kommend auf der linken Seite!
Die frühere Gaststätte war ein bekannter Treffpunkt für Biker!