Es gibt nichts, was es nicht gibt!

 

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An meinem letzten Urlaubstag bekam ich die Nachricht, dass in unserem Garten in einer kleinen Box eine Katze ausgesetzt wurde. Es war Belkis, den die Familie sich aus Spanien hat kommen lassen. Eine Vermittlung, wie wir sie nicht so gerne sehen, da wir unsere Schützlinge gerne einige Tage auf unseren Pflegeplätzen betreuen. So kann beobachtet werden, wie sich die Tiere verhalten. Belkis kam in Heuchelheim an, konnte aber von dem Ehepaar nicht selbst abgeholt werden. Nach dem Wochenende wurde er den Adoptanen übergeben. 
In den Mails schwärmte man von dem Kater, alles war gut, man bedankte sich für diese tolle Katze. Doch plötzlich war er unsauber, krank, Zähne standen falsch, Zahnfleisch entzündet, Blut nicht in Ordnung und und und. Telefonate wurden geführt, Ratschläge gegeben, eine erfahrene Pflegestelle fuhr zu dem Ehepaar, um beratend zur Seite zu stehen. Wer ein Tier aus dem Tierschutz nimmt, muss damit rechnen, dass nicht alles perfekt ist, denn diese Tiere sind die Ärmsten der Armen. Belkis hat lange auf der Strasse gelebt, musste Hunger und Durst verkraften, sich vor Nachstellungen in Sicherheit bringen und täglich darauf hoffen, ein bißchen Futter zu ergattern. Trotz all diesen Erfahrungen ist er ein lieber und verschmuster Kater. Er kam in Obhut der spanischen Tierschützer, wo er gepflegt und aufgebaut wurde. Auf Wunsch des Ehepaares konnte er die Reise antreten. Ich war entsetzt und enttäuscht, als ich von der unglaublichen Handlungsweise erfuhr. Wie kann man einem Tier so etwas antun. Was wäre passiert, wenn Belkis während unserer Abwesenheit nicht zufällig entdeckt worden wäre? Wieviel Dreistigkeit gehört dazu, auf ein fremdes Grundstück zu gehen, wenn auf Klingeln niemand öffnet? Das geführte Gespräch mit dem Ehepaar wurde schnell unsachlich. Von Einsicht oder gar Schuldgefühl keine Spur. Alle waren schuld, zu allererst natürlich ich! Habe ich doch nicht so funktioniert, wie der Herr es sich wünschte! Uns kam es so vor, als sollen die Menschen abgestraft werden. Doch gestraft wurde der Kater. Der nun von seinem Kumpel getrennt wurde, wieder Angst und Schrecken erlebt hat und von den Menschen enttäuscht wurde. Kein Wort des Bedauerns oder der Entschuldigung, keine Nachfrage, wie es Belkis geht. Zu allem Unglück hat diese Ehepaar noch eine Katze von uns. Wie froh waren wir über dieses Zuhause! Haus, Garten, immer jemand Zuhause! Und dann das! Der Mittwoch endete bei unserem Rechtsanwalt. Das Aussetzen eines Tieres ist ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz! Und wir werden unsere andere Katze heraus klagen. Menschen , die Tiere aussetzen, sind nicht zuverlässig und nicht geeignet, Tiere zu halten. Wenn der andere Kater nicht mehr funktioniert, besteht die Gefahr, dass auch er ausgesetzt wird. Und dann vielleicht nicht mehr vor meiner Haustür!

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